Die GEW Hessen fordert drei Tests pro Woche in Kindertageseinrichtungen und an Hochschulen

16. November 2021 Pressemitteilung

Frankfurt (GEW): Mit großer Sorge beobachtet die GEW Hessen die steigenden Inzidenzen insbesondere der (Klein)Kinder und Jugendlichen, sowie die vermehrte Zahl von Impfdurchbrüchen. Besonders betroffen sind dabei Beschäftigte, die schon im Frühjahr geimpft wurden. Die Möglichkeit einer flächendeckenden Booster-Impfung dieser Gruppe besteht bisher im Land Hessen noch nicht.

Im Schulbereich hat die Landesregierung nach anfänglichem Zögern eine verpflichtende dreimalige Testung pro Woche bis Ende Januar festgeschrieben. Die GEW Hessen fordert, diese Regelung auf alle Bildungseinrichtungen auszuweiten. Bisher gibt es an den hessischen Kindertagesstätten und Hochschulen keine einheitliche Teststrategie. „Es kann nicht sein, dass es von der Finanzkraft der Betroffenen abhängig ist, ob Schnelltests durchgeführt werden können oder nicht“, so die stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Hessen Dr. Simone Claar.

An den hessischen Kindertageseinrichtungen gibt es keine einheitliche Strategie und selten werden die Kinder regelmäßig getestet. Die steigenden Impfdurchbrüche zeigen, dass hier Handlungsbedarf besteht, um die Beschäftigten und Kinder zu schützen. Die stellvertretende Vorsitzende der GEW Hessen Heike Ackermann fordert: „Es müssen jetzt zum Schutz der Beschäftigten und Kinder auch an Kitas dreimal pro Woche regelmäßige Tests durchgeführt werden. Und zwar nicht nur bei den Beschäftigten, sondern auch bei den betreuten Kleinkindern, um Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen.“ Die Landesregierung muss den Eltern und Einrichtungen ausreichend Testmaterial zur Verfügung stellen um drei Tests in der Woche durchführen zu können. Die Testung der Kinder sollten durch die Eltern mit Lolly-Test vorgenommen werden. Ackermann führt hierzu weiter aus: „Wir müssen jetzt alles dafür tun, um Schließungen der Kindertagstätten zu vermeiden. Die Kinder dürfen nicht weiter unter den Versäumnissen der Erwachsenen leiden.“

Auch an den Hochschulen braucht es einen einheitlichen Arbeits- und Gesundheitsschutz für Beschäftigte und Studierende. Dr. Claar stellt fest: „Wir erleben zurzeit in den Präsenzseminaren immer wieder Impfdurchbrüche und Ängste von Beschäftigten und Studierenden vor Ansteckungen. Das führt dazu, dass vermehrt Präsenzveranstaltungen ad hoc in den digitalen Raum verlegt werden. Die Konsequenz ist eine erhebliche Mehrbelastung der Beschäftigten und stellt die Studierenden vor großen Herausforderungen das Studium zu bestreiten.“ Auch an der Hochschule muss es eine kostenlose Test-Möglichkeit unabhängig vom Impfstatus geben. „In der Praxis bedeutet dies, dass Testzentren an den Hochschulstandorten, an denen sich alle Studierenden dreimal pro Woche kostenlos testen lassen können, eingerichtet werden müssen. Auch Lehre und Forschung ist auf Präsenz angewiesen, aber die bisherigen Maßnahmen des Land Hessen reichen nicht aus, um dies sicherzustellen“, so Dr. Claar.

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